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Tag der Patientensicherheit – DRK Krankenhaus Biedenkopf klärt auf!

Am 17. September ist Welttag der Patientensicherheit, zu dem nicht nur die Weltgesundheitsorganisation WHO aufruft, sondern auf den auch das Aktionsbündnis Patientensicherheit mit Informationsmaterialien und Veranstaltungen aufmerksam macht. In diesem Jahr liegt der Fokus auf „sicherer Medikation“ mit dem Slogan „Medikamente ohne Schaden“.

Fehlerhafte Medikation – Gründe vielfältig

Medikations- und Behandlungsfehler sind weltweit eine der Hauptursachen für vermeidbare Schäden im Gesundheitswesen. Ärztefehler sind einer Studie (British Medical Journal/2013) zur Folge in den USA die dritthäufigste Todesursache. In deutschen Kliniken und Arztpraxen hat der Medizinische Dienst 2021 3.500 Behandlungsfehler nachgewiesen, wobei die Dunkelziffer wesentlich höher liegen dürfte. Gründe für eine fehlerhafte Medikation sind schlecht organisierte Behandlungsabläufe, schlechte Rahmenbedingungen, Personalmangel oder Müdigkeit.

Kollektive Achtsamkeit vor Gefahren

Für das DRK-Krankenhaus in Biedenkopf ist Patientensicherheit 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr ein elementares Thema. Man möchte gerade an diesem Aktionstag die Menschen im Hinterland darüber informieren, was genau hinter diesem Begriff steckt. „Es ist unser Job, dass Fehler minimiert werden, Sicherheitsverhalten gefördert und Risiken beherrscht werden. Seit 2020 haben wir einen Patientensicherheitsbeauftragten für unser Krankenhaus, der den Blick auf das große Ganze hat, sich regelmäßig mit den Führungskräften austauscht, es gibt Fallbesprechungen und Simulationstrainings. Wir legen zudem Wert auf eine sofortige Informationsweitergabe sowie eine Vernetzung unter den Mitarbeitern. Gerade während der Pandemie wurde die Lage jeden Tag aufs Neue von der Krankenhauseinsatzleitung beurteilt, damit wir unseren Patienten ein höchstes Maß an Sicherheit geben. Natürlich wurde es auch kritisch beäugt, dass unser Krankenhaus eine ganze Zeit nur in Ausnahmefällen Besuch zuließ, aber das Risiko einer Infektion zahlreicher Patienten und Mitarbeiter konnten wir nicht eingehen. Zudem haben wir uns extrem schnell darum bemüht, dass die Mitarbeiter im Krankenhaus gegen Covid-19 geimpft werden konnten. Im Hinblick auf das Thema Medikation setzen wir auf Abläufe, die fest installiert sind“, so A. Cornelia Bönnighausen, Vorstandsvorsitzende des DRK Kreisverbandes Biedenkopf e.V.

Arzneimittelanamnese

Die Patientensicherheit beginnt schon vor der Behandlung im DRK-Krankenhaus, bei der Aufnahme, mit der bestmöglichen Arzneimittelanamnese.

Das heißt, dass die Medikationsliste (systematische Erhebung aller aktuell bzw. in letzter Zeit eingenommenen Medikamente) des Patienten vollständig und genau sein muss. Das DRK-Krankenhaus benötigt somit bei der Aufnahme eines jeden Patienten einen aktuellen Medikamentenplan. Entweder wird dieser schon im Optimalfall vollständig vom Patienten mitgebracht, jeder Patient oder seine Angehörigen zudem befragt, alle Informationen gesammelt und schriftlich festgehalten und zudem Rücksprache mit dem Hausarzt und Facharzt gehalten.  Auch eine Dokumentation über einen früheren Krankenhausaufenthalt kann weiter helfen.

Bestellung

Die Bestellung der Medikamente, die der Patient benötigt, erfolgt ausschließlich über den Wirkstoff- und nicht über den Herstellernamen bei einer Zentralapotheke. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DRK-Krankenhauses verordnen die Wirkstoffe eines jeden Präparates, so dass man der Verwechslungsgefahr entgegen wirkt.

Dosierung und Dosierungsschema

Das Pflegepersonal des Krankenhauses dokumentiert in der Patientenkurve zudem die Dosierung und in welchem Intervall die Medikamente verabreicht werden sollen. Der Arzt schaut, ob eine Polypharmazie (gefährliche Wechselwirkungen von Medikamenten) vorliegt. Die Arzneimittelanamnese muss spätestens innerhalb von 24 Stunden nach Aufnahme abgeschlossen sein.

Medikamente stellen

Die Medikamente im DRK-Krankenhaus Biedenkopf werden nach dem 4-Augenprinzip gestellt, das heißt, dass ein Mitarbeiter die Medikamente richtet, der andere Kollege dies mit Argusaugen verfolgt. Dafür werden Zeiträume geschaffen, in denen die Teams ungestört Medikamente stellen können und nicht noch andere Aufgaben erledigen müssen. Die Medikamentendispenser werden namentlich beschriftet.

Medikamentengabe

Bei der Vergabe ist es immens wichtig, dass man entweder den Patienten kennt oder im Patientenzimmer mit einer offenen Frage den Namen ermittelt. Nicht, sind Sie Else Müller, sondern wie lautet Ihr Name?

Entlassung

Bevor der Patient entlassen wird, führt er ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt, erhält einen vorläufigen Arztbrief, einen Medikamentenplan und bei Bedarf Medikamente für maximal drei Tage, die eindeutig beschriftet sind. Der Hausarzt bekommt einen detaillierten Medikamentenplan. Während aller Prozesse ist eine lückenlose Dokumentation unabdingbar.

DRK Kreisverband Biedenkopf e.V.

Der DRK Kreisverband Biedenkopf e.V. zählt 370 hauptamtliche und 267 ehrenamtliche Mitarbeiter, die die Versorgung der Menschen in Biedenkopf und der Region sichern. In unserem Krankenhaus setzen wir auf exzellente Therapie und Betreuung, hochqualifizierte Diagnostik sowie interdisziplinäre Zusammenarbeit. Die ambulante Behandlung in den Praxen niedergelassener Ärzte und die stationäre Therapie in unserem 113-Betten-Haus erfolgen größtenteils durch Belegärzte. Zum Angebot unseres Kreisverbands gehören auch das Seniorenzentrum Lahnaue in Biedenkopf und das Seniorenzentrum in Wallau sowie der ambulante Pflegedienst. Hinzukommen umfassende Versorgungs- und Gesundheitsleistungen wie ein umfangreiches Kursangebot, Hausnotruf, Menüservice und vieles mehr. Damit bietet das DRK-Netzwerk den Menschen Hilfe für jede Lebenslage aus einer Hand. 

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